Teleskopkronen
Teleskopkronen sind ein vor allem im deutschsprachigen Raum sehr häufig angewandtes und bewährtes Mittel, herausnehmbaren Zahnersatz sicher und stabil an den verbleibenden Zähnen zu verankern.
Diese Konstruktion wird vor allem bei wenigen Restzähnen in einem Kiefer gewählt sowie in Fällen, in denen die Zähne, z.B. aufgrund einer Parodontitis schon vorgeschädigt sind.
Jeder für die Verankerung der Prothese zu verwendende Zahn erhält hierfür eine Krone in Form einer ganz leicht konischen, fast zylindrischen Metallkappe, die sogenannte Teleskopkrone.
In den herausnehmbaren Zahnersatz wird nun ein exakt passendes Gegenstück eingebaut, mit dem dann erst die Form des Zahnes rekonstruiert wird.
Die Folge ist eine ganz exakte Passung der beiden Teile zueinander, so dass der Zahn anders als bei einer Klammerprothese vollflächig, also körperlich umfasst wird. Die Prothese wird daher zusätzlich gegen Kippung gesichert und sitzt besonders stabil. Da zum Zähneputzen die Prothese natürlich entfernt wird, erleichtert diese Konstruktion die Reinigung gerade der wichtigen Zahnfleischrandbereiche ganz erheblich: durch die zylindrische Form der Teleskopkrone sind die Randbereiche hervorragend zugänglich. Hierdurch erhöht sich die Lebensdauer des Zahnes, da durch gute Putzbarkeit die Gefahr von Karies am Kronenrand ebenso abnimmt wie das Risiko einer Parodontitis. Zuletzt bietet eine solche Lösung bei Einbeziehung aller in einem Kiefer noch vorhandener Zähne die Möglichkeit der jederzeitigen Erweiterbarkeit. Geht einer der Ankerzähne dennoch verloren, kann die Prothese meist mit minimalen Umbaumaßnahmen (Verschluss des Außenteleskops durch Kunststoff) weiterverwendet werden. Größere Umbauten sind erst dann notwendig, wenn nur noch sehr wenige Restzähne vorhanden sind.
Neben den genannten Vorteilen sollen jedoch zwei geringe Nachteile nicht unerwähnt bleiben:
Da die Prothese herausnehmbar ist, entstehen beim Einsetzen und Herausnehmen minimale Spannungen im Metallgerüst. Aus diesem Grunde kann die zahnfarbene Verkleidung (Verblendung) der Teleskopkronen nicht wie bei festsitzenden Kronen mit Keramik, sondern nur mit Kunststoff erfolgen. Dies wirkt optisch etwas weniger ansprechend. Zudem kommt es aufgrund der fehlenden Glasurmöglichkeit im Laufe der Zeit zu Verfärbungen. Diese sind jedoch durch eine professionelle Reinigung im Labor jederzeit entfernbar.
Da im Vergleich zur normalen Krone zwei Schichten Metall notwendig sind, ist die Dicke einer solchen Krone etwas höher als die einer normalen Verblendkrone. Es ist also entweder etwas mehr Substanz vom Zahn abzutragen oder in Kauf zu nehmen, dass die Kronen etwas bauchiger sind als die natürlichen Zähne.
Beide genannten Nachteile fallen gerade im direkten Vergleich mit der Klammer- oder Hakenprothese, bei der metallene Klammern im sichtbaren Bereich vorhanden sind, aus unserer Sicht weniger ins Gewicht, so dass wir diese Versorgungsart empfehlen und sehr häufig anwenden.